PMRExpo 2023 erweitert Themenspektrum – öffentliche Sicherheit bleibt im Fokus
Bereits in seiner Begrüßung zur Eröffnung der PMRExpo 2023 bekannte sich PMeV-Vorstandsvorsitzender Bernhard Klinger zur Zusammenarbeit mit der Koelnmesse als erstmaliger Messe-Veranstalter: „Wir können die Zukunft der PMRExpo mit einem starken und innovativen Partner gestalten. Diese Veränderung unterstreicht die Weiterentwicklung, die unsere Messe in den letzten Jahren unternommen hat: Die PMRExpo wird ‚breitbandiger‘.“ Die thematische Öffnung für Themen wie 5G und die damit steigende Relevanz sicherer und hochverfügbarer Kommunikation für Unternehmen und Behörden führe zu einer breiteren Aufstellung PMRExpo 2023. Mit Hilfe auch des neuen Ausrichtungspartners Koelnmesse sei es gelungen, den Interessentenkreis deutlich auszuweiten.
Die drei Messetage konnten mit mehr Besuchern und Ausstellern als je zuvor das Eröffnungs-Statement Klingers nachhaltig untermauern. Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, nahm den Ball des PMeV-Vorstandsvorsitzenden auf und verwies auf das Wachstum der Ausstellungsfläche von 20 Prozent. „Die Messe“, so Böse, „bringt die wichtigsten Player der Branche in der Medienstadt Köln hochkonzentriert zusammen.“
Die PMRExpo und die aktuelle Bedrohungslage
Die PMRExpo 2023 fand vor dem Hintergrund anhaltender Bedrohungslagen in Deutschland, Europa und weltweit statt. Der Krieg in der Ukraine und der Terror der Hamas und die folgende militärische Reaktion Israels haben nicht nur massive außenpolitische, sondern auch weitreichende innenpolitische Konsequenzen für Deutschland. Eine neue Welle des Antisemitismus und gewaltbereite Demonstranten stellen unsere Gesellschaft vor neue Aufgaben.
Herber Reul: Aufbau eines BOS-Breitbandnetzes zwingend erforderlich
Foto: PMRExpo | Koelnmesse
Der nordrhein-westfälische Innenminister und PMRExpo-Schirmherr Herbert Reul zollte der Veranstaltung ein großes Lob: „Die PMRExpo ist ein wichtiges Projekt und zeigt brandneue Entwicklungen auf.“ Gewohnt engagiert und deutlich ging der für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in Nordrhein-Westfalen zuständige Minister auf die Bedeutung einer modernen und auf die Zukunft ausgerichteten sicherheitskritischen Kommunikation ein: „Wir müssen für Anschläge gewappnet sein und brauchen Breitbandnetze für die Blaulichtwelt. Sonst brennt uns die Hütte ab.“ Der Aufbau eines sicheren und hochverfügbaren Breitbandnetzes für Einsatz und Rettungskräfte – so Herbert Reul weiter – sei zwingend erforderlich. Auf die kommerziellen Netze könne man sich dabei nicht verlassen. Vielmehr brauche es das beste Netz für Rettungskräfte, gehärtet und abgesichert gegen Angriffe und Ausfälle. Unter den Innenministern der Bundesländer herrsche in diesem Punkt Einigkeit – nun müsse man gemeinsam mit Berlin auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, machte Reul deutlich.
Bernhard Klinger: Public Safety bleibt ein Schwerpunkt
Foto: PMRExpo | Koelnmesse
PMeV-Vorstandsvorsitzender Bernhard Klinger knüpfte noch einmal an Herbert Reul an: „Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr und die Bedrohung durch Cyberangriffe ist gestiegen.“ Daher gelte für die PMRExpo und die Verbandarbeit des PMeV: „Public Safety bleibt ein Schwerpunkt.“ Die zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaft biete nicht nur zahlreiche Vorteile, sondern schaffe auch neue Angriffsflächen. Umso wichtiger sei es, dass die Digitalisierung sicher und resilient erfolgt, so Klinger. Der Aufbau von 5G-Campusnetzen sei eine ganz konkrete Maßnahme, um dies zu gewährleisten. Und auch Einsatz- und Rettungskräfte könnten von Breitbandtechnologien profitieren.
Andreas Gegenfurtner: Öffentliche Hand muss umfassend in BOS-Breitbandnetz investieren
Foto: PMRExpo | Koelnmesse
Andreas Gegenfurtner, Präsident der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) rief am zweiten Tag der PMRExpo die „gesamte Community der einsatz- geschäftskritischen Kommunikation" zur Geschlossenheit auf. Angesichts drohender Haushaltsmittelkürzungen müsse man fortlaufend auf die Relevanz der sicheren und hochverfügbaren Kommunikation hinweisen. Der BDBOS-Präsident stellte die Pläne seiner Behörde für den Aufbau eines eigenen Breitbandnetzes vor. Das Projekt müsse dringend umgesetzt werden, um Einsatz- und Rettungskräfte im Krisenfall bestmöglich unterstützen zu können. Hierfür seien jedoch umfassende Investitionen der öffentlichen Hand notwendig.
Derzeit kommunizieren 1,2 Millionen Einsatz- und Rettungskräfte über das Digitalfunknetz der BDBOS. Laut BDBOS sind für den Erhalt des Netzes im kommenden Jahr 415 Millionen Euro notwendig – im Bundeshaushalt 2024 sind aktuell aber lediglich 284 Millionen vorgesehen.
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